Königinnen sind so selten

Fülszöveg

Ais Held von hundert Abenteuern war der Gascogner Báron Jean de Batz ein Dorn im Auge der französischen Revolutionáre, der »infame Batz«, wie er in den Anklagereden vor dem Nationalkonvent genannt wurde. Fieberhaft gesucht, wufite er sich dem Zugriff der Schreckensherrschaft stets mit ratselhafter Gewandtheit und unglaublicher Kaltblütigkeit zu entziehen und brachte es sogar fertig, in Paris eine umfangreiche Verteidigungsschrift drucken zu lassen, wahrend auf seinen Kopf ein hoher Preis ausgesetzt war. Seine historische Gestalt steht hier zum erstenmal im Mittelpunkt eines Romans. Eine seltsame, mit seinem Schicksal verwobene Begebenheit bringt ihm am Abend seines Lebens ein deutsches Ehepaar auf seinen versponnenen Landsitz zu, und rückblickend erzahlt der Báron seinen Gásten Stück für Stück sein Leben, mit französischer Eleganz und funkelndem Geist, ironisch und überlegen. Dennoch schwingt ein besonderer Unterton in allém, da er eben jetzt das letzte Abenteuer seines Herzens zu... Tovább

Fülszöveg

Ais Held von hundert Abenteuern war der Gascogner Báron Jean de Batz ein Dorn im Auge der französischen Revolutionáre, der »infame Batz«, wie er in den Anklagereden vor dem Nationalkonvent genannt wurde. Fieberhaft gesucht, wufite er sich dem Zugriff der Schreckensherrschaft stets mit ratselhafter Gewandtheit und unglaublicher Kaltblütigkeit zu entziehen und brachte es sogar fertig, in Paris eine umfangreiche Verteidigungsschrift drucken zu lassen, wahrend auf seinen Kopf ein hoher Preis ausgesetzt war. Seine historische Gestalt steht hier zum erstenmal im Mittelpunkt eines Romans. Eine seltsame, mit seinem Schicksal verwobene Begebenheit bringt ihm am Abend seines Lebens ein deutsches Ehepaar auf seinen versponnenen Landsitz zu, und rückblickend erzahlt der Báron seinen Gásten Stück für Stück sein Leben, mit französischer Eleganz und funkelndem Geist, ironisch und überlegen. Dennoch schwingt ein besonderer Unterton in allém, da er eben jetzt das letzte Abenteuer seines Herzens zu bestehen hat. Ungewöhnlich reich an Handlung und Spannung, die mit bewundernswerter, künstlerischer Sorgfalt verknüpft sind, führt der Román Schutzumschlag von Karlheinz Dobsky
in die Zeit unmittelbar nach dem Tod Napoleon I. und, in der Rückschau, in die unheilvollen Jahre der Französischen Revolution. Gerade die Szenen aus diesem blutigen Abschnitt europáischer Geschichte können als erzáhlerische Kabinettstücke gewertet werden. Wie immer bei H. W. Geifiler spielt auch die Landschaft mit, hier das selbst noch heute wenig bekannte, überaus romantische Vulkangebiet des französischen Zentralmassivs. Und noch eine zweite historische Gestalt durchwandert die Stationen dieses Romans wie das Leben des Chevaliers de Batz; geheimnisvoll und geisterhaft zunáchst, zuletzt jedoch auch leibhaftig: die ebenso unscheinbare wie weltbekannte Kartenlegerin Marianne Lenormand. Was Rang und Namen hatte in jenen wirren Jahren, ging bei ihr ein und aus: der blaubefrackte Robespierre wie der gallige Marat, der zwielichtige Fouché und die charmante Kaiserin Josephine, mit der sie eine lebenslange Freundschaft verband und deren Memoiren sie spáter herausgab. So hat die berühmte Sibylle des Faubourg St. Germain zuletzt auch eine Reihe nicht unwesentlicher Einzelheiten zu diesem Román beigesteuert. EHRENWIRTH VERLAG MÜNCHEN Vissza