La Noia

Fülszöveg

Alberto Moravia, der wohl bedeu-tendste lebende Schriftsteller Ita-liens, hat mit mehreren kritischen und überaus freizügigen Románén Weltgeltung erlangt. In »La Noia« greift er Motive auf, mit denen sich sein schriftstellerisches Denken von jeher mit aller künstlerischen Schár-fe befaíke: soziale Probleme, Klas-sengegensátze und die Stellung des Intellektuellen als AuiSenseiter der bürgerlichen Welt. Darüber hinaus aber hat er hier eine Liebesge-schichte geschaffen, die einen eigen-artigen, unvergefílichen Zauber aus-strahlt. Held des Romans ist der Maler Dino, ein Intellektueller, den Lebensüberdrufí, Langeweile und Daseinsekel zu láhmen drohen. Aufierstande, zu seiner Umwelt in eine unbefangene menschliche Be-ziehung zu treten, lernt Dino die siebzehnjáhrige Ceciha, das » Mád-chen mit dem Kindergesicht«, ken-nen, der er »im Nebel der Lange-weile« verfállt. Auch ihr Verhalten ist von völliger Beziehungslosigkeit zur Umwelt bestimmt, die aber die-sem alraunhaften Geschöpf nicht... Tovább

Fülszöveg

Alberto Moravia, der wohl bedeu-tendste lebende Schriftsteller Ita-liens, hat mit mehreren kritischen und überaus freizügigen Románén Weltgeltung erlangt. In »La Noia« greift er Motive auf, mit denen sich sein schriftstellerisches Denken von jeher mit aller künstlerischen Schár-fe befaíke: soziale Probleme, Klas-sengegensátze und die Stellung des Intellektuellen als AuiSenseiter der bürgerlichen Welt. Darüber hinaus aber hat er hier eine Liebesge-schichte geschaffen, die einen eigen-artigen, unvergefílichen Zauber aus-strahlt. Held des Romans ist der Maler Dino, ein Intellektueller, den Lebensüberdrufí, Langeweile und Daseinsekel zu láhmen drohen. Aufierstande, zu seiner Umwelt in eine unbefangene menschliche Be-ziehung zu treten, lernt Dino die siebzehnjáhrige Ceciha, das » Mád-chen mit dem Kindergesicht«, ken-nen, der er »im Nebel der Lange-weile« verfállt. Auch ihr Verhalten ist von völliger Beziehungslosigkeit zur Umwelt bestimmt, die aber die-sem alraunhaften Geschöpf nicht quálend bewufít wird. Bald ver-
falit Dino der gefáhrlichen Faszi-nation des Mádchens, ihrer geheim-nisvollen und lockenden Unfafibar-keit, ihrer erotischen Ausstrahlung. Der Maler versucht, sich diesem Verháltnis zu entziehen, das sich immer mehr zu einer Hörigkeit ent-wickelt. Er will Cecília erniedrigen, ein Versuch, der erfolglos bleibt; zuletzt reift in ihm der Entschlufí, das Mádchen zu heiraten, doch auch diesem Vorhaben entzieht es sich. Erst ein Selbstmordversuch bringt Dino die Umkehr; eine tiefe Wand-lung befreit ihn von der beherr-schenden Leidenschaft. Er gewinnt, frei von Besitzgier, ein neues Verháltnis zur Umwelt und wendet sich ruhiger, reiner Anschauung zu. Neue Hoffnung und schöpferische Tátigkeit erfüllen ihn und helfen ihm bei der endgültigen Überwin-dung der tödlichen Noia. Das vor allém wegen der freizügi-gen erotischen Schilderungen be-rühmte Buch leuchtet tief in die unter den modernen Lebensumstán-den komplizierten Beziehungen zwischen Mann und Frau und wurde auch erfolgreich verfilmt. Vissza