Memoiren aus dem Bordell

Fülszöveg

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m puff ISI íbmO SCHWfB ZU LflTftl WIE fin STfltILWf »Jedes Mádchen sitzt auf seinem Reichtum, bloft kapieren mufi sie es«, hat ihre Tan te Letty ihr gesagt, als sie acht war. Aufgewachsen ist sie im Bibel-Gürtel des Mittleren Westens. Mit vierzehn Jahren lief sie ihrem bigottén Vater davon, und wenig spater landete sie in dem biedermeierlichen Et&blissement von Zig und Emma Flegel in St. Louis. »Das war mein College«, sagt Nell. Nach diesem Praktikum ging sie nach San Francisco und nach New Orleans, wo sie es bald zu einem Haus brachte. Von dem Mythos dieser Stadt zehrt heute noch der Tourismus. Storyville mit seiner Musik und seinen Bordelien wurde um die Jahrhundertwende zur Legende. Nach ihrer grófién Zeit in New Orleans (1890 bis 1917) zog sie sich zurück und schrieb ihre Memoiren. Wer darin Pomographisches vermutet, geht fehl. Frei von Schuldgefühlen und Prüderie, schildert sie ihren Lebensweg und ihre Gescháfte mit eigentümlicher Sachlichkeit. »Als Amerikanerin«, sagt sie, »war ich ebenso erfolgreich wie Mr. Carnegie, Mr. Roosevelt und Mrs. Astor.« Ihre Menschenkenntnis hat unter ihrem Erfolg nicht gelitten. Aufierordentlich intelligent erzáhlt sie ihre Geschichte mit dem Brio und aus der Distanz eines Romanciers. Der Leser wird eingefangen in einem Netz von Polizisten, Musikern, Zuháltern, Politikern, Huren, Gescháftsleuten und Gangstern. Das Bordell erweist sich als eine Welt für sich, die ihre eigenen Spielregeln hat: ein Gegenund Spiegelbild der Gesellschaft, in der es operiert. Vissza